Brandenburger Tor in Berlin

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Unter den vielen Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt nimmt dieses Baudenkmal einen besonderen Platz ein. Das vor über 225 Jahren erbaute Brandenburger Tor in Berlin ist nicht nur dafür bekannt, dass es der einzige erhaltene Teil des Zollzauns ist. Das weltberühmte Gebäude, geschmückt mit einer Quadriga, ist zu einem Symbol für die Wiedervereinigung Deutschlands und den Fall der Berliner Mauer geworden. Kein Besuch in der deutschen Hauptstadt ist komplett ohne einen Besuch des grandiosen Bogens, dessen Bild auf Münzen im Wert von 20 und 50 Cent eingraviert ist.

Baugeschichte

Im 18. Jahrhundert blieben in Berlin noch Teile des Schutzbaus – die Zollmauer – erhalten. Es umringte die Stadt und bestand aus 14 Seitenschiffen. Nur das Brandenburger Tor (der ursprüngliche Name lautet Friedenstor), das zwischen 1788 und 1791 unter Kaiser Wilhelm Friedrich II. erbaut wurde, ist bis heute erhalten geblieben. Auf seinen Erlass errichtete der Architekt Karl Gotthard Langgans ein Bauwerk – einen Bogen, der dem Haupteingang der Gedenkstätte der Athener Akropolis nachempfunden ist. Die Straße durch sie führte nach Brandenburg, der Stadt, die dem westlichen Eingang der Hauptstadt seinen Namen gab.

1793 wurde eine Quadriga des deutschen Künstlers und Bildhauers Johann Gottfried Schadov auf das Bauwerk gesetzt. Der Streitwagen, gefahren von der Friedensgöttin Eirena, hat seine eigene Geschichte: Napoleon eroberte 1806 Berlin und erhielt die Schlüssel der Stadt, zerlegte die Quadriga als Zeichen seines Triumphes und brachte sie als Trophäe nach Frankreich.

Acht Jahre später, nach der Niederlage der Armee des großen Korsen, kehrte der Streitwagen feierlich an seinen rechtmäßigen Platz zurück, und die Göttin, jetzt Victoria genannt, erhielt ein Eisernes Kreuz, gekrönt mit einem Lorbeerkranz und dem Zeichen der preußischen Macht - an Adler.

Zwischen 1814 und 1919 durften nur das Königshaus, Botschafter anderer Staaten und Vertreter der Familie von General Karl Pfuel den Mittelbogen passieren. 1933 begrüßten Hitlers Anhänger ihren Führer mit Fackeln vor dem majestätischen Gebäude und markierten damit den Beginn einer dunklen Zeit in der Geschichte des Landes.

Die Spaltung Deutschlands

1945 wehte das Siegesbanner der UdSSR über dem Triumphbogen, 1957 wurde die Flagge der DDR gehisst. Vier Jahre später begann als Ergebnis von Verhandlungen zwischen den Warschauer-Pakt-Staaten der Bau der Berliner Mauer - ein Verteidigungsbauwerk, das mit 44,75 km langen Erdgräben befestigt war und die Stadt in zwei Teile teilte.

In dieser tragischen Zeit befand sich das Brandenburger Tor auf einem verbotenen Territorium. Nur ostdeutschen Grenzschutzbeamten wurde Zutritt gewährt. Der Steinbau verkörperte die Spaltung des einst vereinten Landes in zwei Staaten und die Trennung von Familien, deren Mitglieder sich auf gegenüberliegenden Seiten der Grenze befanden. Seine Überquerung drohte mit dem sofortigen Tod. Mit dem Mauerfall im Dezember 1989 wurde der Zugang zum historischen Denkmal, das zum Symbol des Friedens und des freien Deutschlands geworden ist, wieder freigegeben.

Beschreibung

Das bekannteste Wahrzeichen Berlins ist der Triumphbogen, der sich am Schnittpunkt zweier zentraler Bezirke - Tiergarten und Mitte - befindet. Auf der Westseite grenzt der Platz des 18. März (Platz des 18. Maerz) an das Tor und auf der Ostseite der Pariser Platz (Pariser Platz).

Als Baumaterial dienten mit sächsischem Sandstein verkleidete Steinblöcke. Die Höhe des Bauwerks beträgt 26 m, die Breite 65,5 m Das Bauwerk besteht aus zwei 11 m dicken Säulenreihen, die auf sechs Stützen platziert sind und fünf Durchgangsgänge bilden. Anfänglich wurden auf beiden Seiten des Brandenburger Tors Gebäude für den Zoll- und Militärbedarf errichtet. 1867/68 wurden sie durch offene Portiken ersetzt und mit einem Bogen ausgekleidet.

Die gesamte Struktur wird von einer sechs Meter hohen Kupferquadriga gekrönt - vier Pferde, die von der geflügelten Göttin Victoria regiert werden. In ihren Händen ist ein Zauberstab mit dem Bild eines Kreuzes, eines Adlers und Lorbeerblätter. Der Blick des Gewinners ist nach Osten gerichtet. Im Nordflügel, im ehemaligen Wachhaus, befindet sich die Halle der Stille. Der Zweck seiner Entstehung besteht darin, die Menschen an die tragischen Seiten der deutschen Geschichte zu erinnern.

Im südlichen Teil befindet sich ein Tourismusbüro, in dem Sie über die schnellsten und bequemsten Routen, das Repertoire an Theatern, Konzertstätten, aktuelle Veranstaltungen und die Verfügbarkeit von Hotels informiert werden. Öffnungszeiten: täglich von 9:30 bis 18:00 Uhr.

Künstlerischer Wert

Der Bau des Bogens markierte den Beginn einer neuen Ära, die den Wandel im architektonischen Erscheinungsbild der bis ins 18. Jahrhundert vom Barock geprägten Stadt widerspiegelt. Das Tor war das erste Gebäude im Stil des deutschen Klassizismus. Als Vorbild dienten Muster der Architektur der griechischen und römischen Antike.

Eine Imitation der Antike ist in der Gestaltung des zentralen Teils der Komposition sichtbar, der von sechs 15 Meter hohen dorischen Reliefsäulen geprägt ist. Der Durchmesser ihres Sockels beträgt 1,75 m, strukturell unterscheiden sich die Säulen von den klassischen athenischen Vorbildern dadurch, dass sie im Inneren mit massivem tragendem Mauerwerk verstärkt sind.

In den Nischen der Öffnungen befinden sich Statuen der militanten Mars und Minerva, die mit einem Speer auf dem Thron sitzen. Die Decken, der Dachboden und die Innenwände sind mit allegorischen Gravuren verziert, die mit Bildern mythischer Szenen der Heldentaten des Herkules und der Kriege des thessalischen Lapith-Stammes mit Zentauren illustriert sind. Heroische Themen sollen, so der Autor Johann Shadov, an die Herrschaft des Monarchen Friedrich Wilhelm II. erinnern, der Preußen zu einem mächtigen Staat machte.

Restaurierung des Denkmals

Die Bomben des Zweiten Weltkriegs haben dem architektonischen Meisterwerk erheblichen Schaden zugefügt. Die Quadriga litt am meisten. Seine Überreste wurden in das Lager der West-Berliner Firma Noack gebracht. 1950 einigten sich die Regierungen von Ost- und Westdeutschland - wenn auch nicht ohne Reibung - auf eine gemeinsame Restaurierung, die nur sechs Jahre später abgeschlossen war.

1958 wurde der Bogen erneut mit einem Wagen geschmückt, der nach den Originalabgüssen gegossen wurde. Die erneuerte Quadriga verlor ein wichtiges Detail - ein Eisernes Kreuz mit dem Bild eines thronenden preußischen Adlers. Die Behörden im Osten Deutschlands veranlassten die Entfernung dieser Insignien. In ihren Augen symbolisierte das Kreuz das NS-Regime.

Die siegreiche Victoria gab ihre Trophäe erst nach der Vereinigung des Landes zurück, die 1989 stattfand. Die Freude der wiedervereinten Deutschen war jedoch so groß, dass sie in der Silvesternacht 1989/90 zum Sturz der leidgeprüften Quadriga beitrug. Und ein Jahr später wurden die historischen Tore zur Restaurierung wieder geschlossen. Es wurde von einer privaten Stiftung für Denkmal- und Denkmalschutz mit 4,3 Millionen Euro durchgeführt.

Das Hauptaugenmerk der Restauratoren lag auf der Verstärkung starrer Strukturen. Außerdem wurden mit Hilfe eines neuen Lasersystems Blackouts an der Westseite des Bauwerks beseitigt. Am Tag der Einheit, dem 3. Oktober 2002, fand die feierliche Eröffnung des Denkmals statt. Die Seite ist derzeit erneut bedroht. Der Bau einer neuen U-Bahn-Linie, die unter dem Bauwerk hindurchführte, verursachte einen Riss an einer der Säulen.

Zeitgenössisches Ensemble

Um die Sandsteinfassade vor Abgasen zu schützen, sperrte der Berliner Senat 2002 das angrenzende Gelände des Brandenburger Tors für den Verkehr. Der Pariser Platz, der die Form eines Platzes hat, wurde ebenfalls in eine Fußgängerzone umgewandelt. Derzeit bilden der Triumphbogen und die neu errichteten Nebengebäude ein einziges Ensemble.

Rechts und links vom Tor stehen die symmetrischen Häuser von Liebermann und Sommer, die den völlig zerstörten Bauten des preußischen Architekten Friedrich Stühler nachempfunden sind. Der klassische Stil der verlorenen Gebäude wird auch von einem der luxuriösesten Hotels Deutschlands kopiert - dem Adlon.

Auf der Südseite, neben dem Hotel, sieht man die Glasfassade der Akademie der Künste und der Dresdner Bank Filiale, entworfen von dem prominenten amerikanischen Architekten Frank Gehry. Komplettiert wird das Ensemble durch die 2008 erbaute US-Botschaft. Im Norden grenzen das Kennedy Museum und die französische Botschaft an den Bogen. Zwei Zwillingsbrunnen schmücken den Pariser Platz.

Brandenburger Tor heute

Heute ist das berühmte Wahrzeichen nicht nur ein obligatorischer Bestandteil des touristischen Programms der Reisenden. Mehrmals im Jahr versammeln sich hier Hunderttausende Einwohner und Gäste der deutschen Hauptstadt. Ihr Ziel ist die Teilnahme an Großveranstaltungen wie Feiertagen, Sportveranstaltungen, Silvester und kostenlosen Galakonzerten.

Silvester ist eine jährliche große Aufführung, die am Morgen des 31. Dezember beginnt. Auf der Bühne vor dem historischen Denkmal treten berühmte Musikgruppen auf. Nach 21 Uhr kann kein Apfel fallen - die 2,3 km lange Straße von der Siegessäule bis zur russischen Botschaft ist voller Menschen. Pünktlich um Mitternacht wird der Himmel über Berlin von Millionen bunter Lichter des weltberühmten Feuerwerks erleuchtet.

Berlin-Marathon. Traditionell wird am letzten Septemberwochenende in der deutschen Hauptstadt ein Marathon ausgetragen. Daran nehmen mehr als 40.000 Menschen teil, darunter nicht nur herausragende Sportler aus 120 Ländern, sondern auch alle Läufer. Die 42 km lange Ziellinie befindet sich am Brandenburger Tor.

Die Fanmeile ist der größte Treffpunkt für Fußballfans in Deutschland. Während der Welt- und Europameisterschaft wird der Bereich vor dem Steinbogen umgestaltet. Auf dem Platz 18. März ist eine 80 m2 große Leinwand installiert. Dank weiterer sechs riesiger Monitore, die zwei Kilometer entlang der 17 June Street aufgestellt sind, kann jeder den Spielverlauf verfolgen und die Nationalmannschaft anfeuern.

Wo ist das Brandenburger Tor und wie kommt man dorthin

Das berühmte Wahrzeichen befindet sich im Stadtzentrum in der Nähe des Spreeufers.

Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird nicht schwierig sein:

  • Mit der S-Bahn: Linien S1, 2, 25 und 26 bis Haltestelle Brandenburger Tor.
  • Mit dem Bus: Linien 100 und TXL bis Haltestelle Brandenburger Tor.
  • Mit der U-Bahn: Linie U55 bis Haltestelle Brandenburger Tor; U2 - bis Potsdamer Platz. Und obwohl diese Straße die längste ist (15-20 Minuten zu Fuß), empfehlen wir Ihnen, diese zu wählen. Auf dem Weg zum Brandenburger Tor können Sie interessante Sehenswürdigkeiten wie den Potsdamer Platz und das Holocaust-Mahnmal erkunden.

Die genaue Adresse lautet Pariser Platz, 10117 Berlin. Koordinaten für den Navigator: 52 ° 30'57.0 ″ N 13 ° 22'40.8 ″ E.

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Brandenburger Tor in Berlin auf der Karte

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