Der Reichstag ist ein stummer Zeuge der Geschichte Berlins

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„An das deutsche Volk“. Diese Worte zieren die Fassade eines monumentalen Gebäudes im Zentrum der deutschen Hauptstadt. Der Reichstag in Berlin ist nicht nur ein Ort, an dem die Politik der BRD durchgeführt wird. Das Gebäude am Spreeufer ist Spiegel der Landesgeschichte, Museum und Anziehungspunkt für Millionen von Touristen. 1999 erhielt das Gebäude (Reichstagsgebäude) den Status des meistbesuchten Parlaments der Welt.

Wert

Das Wort "Reichstag" wird aus dem Deutschen als "Gebäude des Landtages" übersetzt. Seine Geschichte begann mit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 und einem Parlament mit 382 Mitgliedern. Ort ihrer Zusammenkünfte war zunächst die Königliche Porzellanmanufaktur, doch schon damals stellte sich die Frage nach dem Bau eines neuen Gebäudes, später Reichstag genannt. Dort saß das Parlament bis 1933.

Seit über 120 Jahren ist der Reichstag ein Spiegel der deutschen Geschichte. Hier wurden viele schicksalhafte Entscheidungen getroffen, wie die Teilnahme des Landes am Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1918 verkündete der Politiker Philip Scheidemann von einem der Balkone aus den Sturz des Kaisers und die Gründung einer Republik. Einen Tag nach der deutschen Wiedervereinigung, am 4. Oktober 1990, fand im Reichstag das erste symbolische Treffen der Regierungsvertreter des neuen Deutschlands statt.

Der Beschluss vom 20. Juni 1991 sah die Verlegung des Parlaments von Bonn nach Berlin vor. Heute tagt in dem restaurierten Gebäude zweimal im Monat die Bundesversammlung, die nach 1949 Bundestag genannt wurde. Seine Aufgaben sind die Wahl des Kanzlers, die Kontrolle der Regierungstätigkeit sowie die Vorbereitung und Verabschiedung von Gesetzen.

Baugeschichte

Die Geschichte des Reichstags begann am 9. Juni 1884. Den Grundstein legte Kaiser Wilhelm I., der zu Recht glaubte, dass für die Abgeordneten des vereinigten Deutschen Reiches ein großes Bauwerk erforderlich sei. Das Projekt wurde 10 Jahre lang koordiniert. Einer der Gründe für diese lange Zeit war die Weigerung des Diplomaten Radzinsky, auf seinem Grundstück ein riesiges Gebäude zu errichten.

Der Bau wurde erst 1894 unter der Herrschaft von Wilhelm II. abgeschlossen. Das Parlament hat die Arbeit in den neuen Räumlichkeiten aufgenommen. Im Juli 1932 gewann die Nationalsozialistische Partei die nächsten Wahlen. Hermann Göring wurde Vorsitzender der Bundesversammlung. Im Januar des folgenden Jahres übernahm Adolf Hitler das Amt des Kanzlers und markierte damit das Ende der Weimarer Republik. Trotzdem war die neue Regierung noch sehr instabil.

Brand von 1933

Auf Hitlers Wunsch wurde das Parlament aufgelöst und Neuwahlen auf den 5. März 1933 verschoben. Sechs Tage vor dem geplanten Tag ereignete sich ein Ereignis, das die Position des zukünftigen Führers stärkte. Am Abend des 27. Februar wurde der Himmel über der Spree von den Reflexionen einer Flamme erleuchtet. Die Kuppel brannte, aber der Besprechungsraum litt am meisten. Der mutmaßliche Brandstifter, ein Mitglied der niederländischen Kommunistischen Partei, Van der Lubbe, wurde am Rande entdeckt.

Die Nazis erklärten die Brandstiftung als Zeichen eines "kommunistischen Aufstandes". Moderne Historiker sind sich jedoch einig, dass die Tat von den Anhängern des Diktators geplant wurde. Die Provokation brachte den Nazis politisches Glück - einen Tag nach dem Brand unterzeichnete Reichspräsident Hindenburg ein Dekret, das eine Reihe von bürgerlichen Rechten und Freiheiten einschränkte. Das Dokument wurde von Hitlers Koalition erstellt. Die Kommunistische Partei wurde offiziell verboten.

Reichstag unter Hitler

Im August 1934 übernahm der Gründer der NSDAP den Titel Führer und wenige Tage später Präsident des Dritten Reiches. Der Reichstag hörte auf, eine Hochburg Deutschlands zu sein - die Reichskanzlei und Hitlers Bunker wurden zur Machtkonzentration. Das gigantische Gebäude wurde von den Nazis zunächst als Zentrum des Antisemitismus und mit Beginn des Zweiten Weltkriegs als Stützpunkt der Luftwaffe unter der Leitung von Reichsminister Hermann Göring genutzt. In mehreren Räumen befand sich ein Krankenhaus.

Trotzdem war der Reichstag für die Soldaten der Sowjetarmee eine Bastion der Nazis, deren Zerstörung die Kapitulation Nazi-Deutschlands symbolisierte. Am ersten Mai 1945 wurde stolz das rote Siegesbanner über dem Dach des Hauses des deutschen Parlamentarismus gehisst.

Nachkriegszustand und Restaurierung des Gebäudes

Durch die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs und den anschließenden Angriff wurde das Gebäude schwer beschädigt. Nach der Teilung Deutschlands befand es sich auf dem Territorium der BRD, daneben befand sich die Berliner Mauer. In den Hungerjahren der Nachkriegszeit bauten die Einwohner der Stadt auf dem Land rund um die Ruinen eines einst mächtigen Bauwerks Kartoffeln an. Wegen Einsturzgefahr wurde 1954 eine von Muscheln durchsetzte Kuppel gesprengt und einige der Flachreliefs von der entstellten Fassade entfernt.

1956 kamen erstmals Vertreter der BRD-Behörden ins Gespräch über die Restaurierung des einst mächtigen Bauwerks. Die Arbeiten wurden 1972 abgeschlossen. Das modernisierte Gebäude, das seine Kuppel verlor, wurde für historische Ausstellungen genutzt.

Die Entscheidung über den endgültigen Wiederaufbau fiel 1991 nach der Unterzeichnung eines Beschlusses über die Verlegung des Bundestages von Bonn nach Berlin. Der Engländer Norman Foster wurde zum Architekten ernannt. Doch noch bevor die Restauratoren an die Arbeit gingen, erwartete das historische Denkmal ein spektakuläres Ereignis, organisiert von dem Künstlerehepaar Christo und Jean-Claude.

Im Juni 1995 wickelten Kletterer das Gebäude mit einem speziellen silbernen Tuch mit einer Fläche von etwa 100.000 m2 ein und zogen es mit blauen Seilen herunter. Die zweiwöchige Kampagne zog Millionen von Menschen an, Fotos vom "verpackten Reichstag" gingen um die Welt. April 1999 wurden die Türen des sanierten Bundestagshauses geöffnet.

Kuppel und Mauer der Erinnerung

Eines der Merkmale des architektonischen Erscheinungsbildes des modernen Reichstags ist eine einzigartige grandiose Kuppel, in der sich zwei 230 m lange Wendeltreppen befinden und deren heutiges Aussehen bei der letzten Restaurierung entstand. Die Idee gehörte dem Architekten Norman Foster.

Die kugelförmige Struktur besteht aus Stahl und massiven Scheiben aus superhartem Glas. Seine Höhe beträgt 23,5 m, Querschnitt - 38 m, Gewicht - 1,2 Tausend Tonnen. Das komplexe System ist nicht nur ein Dach, sondern auch ein Licht- und Temperaturregler der Räumlichkeiten im Inneren des Gebäudes. Die obere Ebene der Glaskuppel ist eine Aussichtsplattform.

In der Mitte befindet sich ein ungewöhnliches kegelförmiges Gerät aus um 360 Grad drehbaren und computergesteuerten Spiegeln, die sich bis zum Fundament erstrecken. Sie bilden einen Trichter und erfüllen zwei Funktionen: Belüftung des Plenarsaals und Versorgung mit reflektiertem Tageslicht.

Die zweite Visitenkarte des Gebäudes ist die Erinnerungsmauer an die Nachfahren der Soldaten der sowjetischen Armee, die Berlin stürmten. Viele, meist obszöne Aufnahmen wurden beim ersten Wiederaufbau zerstört – in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellte sich die Frage der Löschung der Inschriften, und die Abgeordneten des Bundestages brachten sie zur Diskussion. Infolgedessen sprach sich die überwältigende Mehrheit der Wähler gegen die Beseitigung von Schildern aus, die an die Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die Menschlichkeit erinnern. Es wurde beschlossen, die Mauer zu verlassen. Zur Sicherheit wurde seine Oberfläche mit einer transparenten Glasmasse behandelt.

Merkmale der Architektur

Architekt des Reichstags ist Paul Wallot, einer von 190 Bewerbern, die am Wettbewerb für den Bau des Parlamentsgebäudes teilgenommen haben. Verdienste um den Entwurf eines Gebäudes von staatlicher Bedeutung waren der Grund, ihm die Position des Geheimrats für den Bau zuzuteilen.

Nach Vallots Idee sollte der Hauptbau des Landes mit seiner massiven Erscheinung den Eindruck einer absoluten imperialen Macht erwecken. Seine Höhe beträgt 47 m, Länge - 137 m Das Gebäude hat die Form eines Quadrats, in dessen Ecken sich Türme befinden, die mit allegorischen Skulpturen verziert sind. Sie verkörpern die Staaten, die sich 1871 zu einem Reich vereinigten: Bayern, Sachsen, Württemberg und Preußen.

Die Architektur des Gebäudes umfasst Elemente der Renaissance, des Barock und des Klassizismus.Die Hauptfassade ist im Stil eines antiken römischen Portals gestaltet. Der zentrale Eingang ist mit sechs Säulenpaaren geschmückt. Im oberen Teil befindet sich ein Portikus, der mit einem triumphalen Flachrelief verziert ist, das eine Szene darstellt, die die Vereinigung der Königreiche des Deutschen Reiches symbolisiert. Die gesamte äußere Massivität wird durch Stahlkonstruktionen, verglaste Räume und dekorativen Beton gemildert. Gekrönt wird das Gebäude von einer legendären Kuppel.

1916 wurden auf dem Giebel Buchstaben angebracht, die aus Teilen von Napoleons Kanonen gegossen wurden und die Aufschrift „Dem deutschen Volk“ bildeten.

Der Reichstag hat seine alte Fassade bewahrt, hat aber im Inneren ein modernes Aussehen erhalten. Das Gebäude besteht aus mehreren Ebenen, von denen die erste einen 1200 m2 großen Plenarsaal sowie Büros für Abgeordnete und Mitarbeiter umfasst. Oben ist das Besuchergebiet, darüber die Ebene des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.

Öffnungszeiten und Besuchsreihenfolge

Im Rahmen einer Ausflugsgruppe können Sie den Reichstag kostenlos besuchen. Öffnungszeiten: täglich von 8:00 bis 24:00 Uhr, letzter Einlass um 21:45 Uhr. Zugang geschlossen:

  • ganztägig 24.12 und 31.12 ab 16:00 16
  • während der Wartung vom 12. bis 16. März, vom 9. bis 13. Juli, vom 23. bis 27. Juli und vom 8. bis 12. Oktober

Der Eingang befindet sich rechts neben dem berühmten Wahrzeichen. Aus Brandschutzgründen können nur 600 Personen gleichzeitig die Kuppel besuchen, an den Tagen der Plenar- und Fraktionssitzungen nicht mehr als 200. Die Zeit in den Innenräumen beträgt 90 Minuten.

Sie können den kostenlosen Audioguide auf Russisch verwenden. Alle 20 Minuten informiert das Gerät über die Umgebung des Reichstags, die Besonderheiten der Arbeit des Deutschen Bundestages und die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten Berlins. Es stehen Modelle für Kinder und Hörgeschädigte zur Verfügung.

Der Zutritt zum Gebäude ist nur nach vorheriger Anmeldung (mindestens zwei Tage vor dem beabsichtigten Besuch) und Einholung einer Genehmigung möglich. Beachtung! Wer im Terrassenrestaurant speisen möchte, braucht keine Anmeldung. Einen Tisch könnt ihr telefonisch unter +49 030 22 62 99 33 oder per Mail [email protected] reservieren. Öffnungszeiten: von 9:00 bis 16:30 Uhr und von 18:30 bis 24:00 Uhr.

Wer sich spontan für einen Besuch entscheidet: Bei Vorlage des Originalpasses kann man sich im Servicepavillon neben dem Reichstag auf der Südseite der Sheidemannstraße anmelden. Zutrittsgenehmigungen werden hier ab zwei Stunden bis zwei Tage vor dem Besuch ausgestellt. Dieser Service ist von 8:00 bis 18:00 Uhr (November bis März) und von 8:00 bis 20:00 Uhr (April bis Oktober) verfügbar. Die Wartezeit in der Schlange variiert zwischen 30 Minuten und 2 Stunden.

Anmeldung und Kontaktdaten

Im November 2010 führte die Bedrohung durch einen Terroranschlag einer islamistischen Gruppe dazu, dass die Kuppel und das Restaurant auf der Terrasse geschlossen wurden. Für Touristen wurde der Reichstag erst im zweiten Halbjahr 2011 wiedereröffnet. Voraussetzung des Besuchs war die obligatorische Registrierung der Gäste auf der offiziellen Website www.bundestag.de/besucher. Besucher können eine Sprache (Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch), ein geeignetes Datum und eine geeignete Uhrzeit für den Besuch auswählen und zwei alternative Tage und Stunden angeben.

Buchungshinweise:

  1. Gehen Sie auf die obige Seite und geben Sie Ihre Sprache an (standardmäßig Deutsch). Wählen Sie die Rubrik Online-Anmeldung, dann einen der vier Ausflugsvorschläge:
  • Besuch des Plenarsaals und Aufstieg zur Kuppel;
  • Vorträge zu historischen und politischen Themen im Parlamentssaal und Aufstieg zur Kuppel;
  • die Geschichte des Führers über den Reichstag und den Aufstieg zur Kuppel;
  • Besichtigung der Kuppel ohne Führer.
  1. Geben Sie die Anzahl der Personen in der Gruppe an und klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter (weiter).
  2. Die nächste Seite informiert über die Besuchsregeln. Ihre Aufgabe ist es, das Captcha einzugeben und auf "Weiter" zu klicken.
  3. Wählen Sie Datum, Uhrzeit und gewünschte Alternative (sofern verfügbar) aus. Des Weiteren.
  4. Geben Sie die Daten des Besuchers oder Gruppenleiters ein (Name, Nachname, Status (Privatperson), Adresse: Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort), Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Des Weiteren.
  5. Überprüfen Sie die eingegebenen Informationen sorgfältig, kreuzen Sie den Abschnitt Datenshutzhinweis an (Zustimmung mit den Regeln). Klicken Sie auf die Schaltfläche "Anfrage absenden".
  6. Zu der Post kommt ein Brief mit einem Link, dem Sie folgen und Ihre persönlichen Daten erneut eingeben müssen. Die Besuchsbestätigung ist ein abschließendes Schreiben. Sie muss ausgedruckt und zusammen mit dem Reisepass am Eingang zum Reichstag vorgelegt werden.

Wichtig! Wenn Sie Ihren Besuch in den Houses of Parliament planen, lassen Sie Ihre Rucksäcke und großen Taschen im Hotel oder im Gepäckraum eines nahegelegenen Bahnhofs.

Wo ist es und wie kommt man dorthin

Das Plenargebäude befindet sich im Zentrum Berlins am Platz der Republik. Einen Steinwurf davon entfernt fließt die mit Granit verkleidete Spree. Um ein wichtiges deutsches Wahrzeichen zu besuchen, können Sie öffentliche oder private Verkehrsmittel nutzen:

  • Mit der U-Bahn: Linie U55 bis Haltestelle Bundestag. Linie U2 - bis Potsdamer Platz. Gehen Sie dann die Ebertstraße entlang oder durch den Tiergarten bis zur Straße des 17. Juni, auf deren gegenüberliegender Seite sich der Reichstag befindet. Die Fahrzeit beträgt 15-20 Minuten.
  • Mit der S-Bahn: Linien S3, 5, 7, 9 bis Hauptbahnhof oder S1, 2, 25 und 26 bis Brandenburger Tor.
  • Mit dem Bus: Linie 100 - bis Haltestelle Reichstag / Bundestag, TXL - bis Brandenberger Tor; Linien 142, 147, 245 und M5, 8, 10, 41, 85 bis Hauptbahnhof, dann über die Spree über die Moltkebrücke.
  • Mit dem Auto: bis Sheidemannstraße oder Paul-Loebe-Allee. Die Anzahl der Parkplätze ist begrenzt.

Adresse: Platz der Republik 1, 11011 Berlin. GPS-Koordinaten: 52 ° 31 ′ 7.032 ″ N 13 ° 22 ′ 34.273 ″ E.

Reichstag in Berlin auf der Karte

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